Minigolf Jugend
-Weltmeisterschaft in Budapest (H)
Vom 6. – 9. August 2008 fand
in Budapest auf den Systemen Eternit und Filz die diesjährige
Jugend-Weltmeisterschaft im Minigolf statt.
Vier Juniorinnen und sieben
Junioren aus der Schweiz reisten mit einem vierköpfigen Betreuerteam am 28.
Juli in die ungarische Metropole.
Vom Minigolfclub Effretikon
mit dabei waren die Geschwister Maja und Roger Wicki als Spieler/in und Esther
Wicki als Betreuerin.
Die weiteren Schweizer:
Bettina und Sabrina Bürki, Melanie Huber, Kai Lödding, Johan Duriaux, Ronny
Huber, Marc Frauenfelder, Nikolai Bhend und Kevin Zutter; ausserdem der Jugendtrainer Omar Maggi und die weiteren
Betreuer Gerhard Zuberbühler und Roger Cadosch.
Aus 16 verschiedenen Ländern
waren insgesamt 78 Spieler und 29 Spielerinnen angereist.
Die Trainingsbedingungen in
der ersten Woche waren extrem; bei Temperaturen deutlich über 30° C am Schatten
– welcher allerdings nur spärlich zu finden war auf der Anlage – forderte das
Training von den Jugendlichen wie von den Betreuern einiges an Substanz. Diese
hatten nämlich nicht nur auf dem Minigolfplatz alle Hände voll zu tun, sie
mussten auch täglich ca. 40 Liter Wasser einkaufen und anschleppen!
Die Trainingsergebnisse
liessen längere Zeit zu wünschen übrig, immer wieder schlichen sich bei fast
allen Spielern da und dort grobe Fehler ein, gute Rundenresultate waren eher vereinzelt.
Trotzdem steckten sich die
Eidgenossen ein recht hohes, aber durchaus realistisches Ziel: eine Medaille für
die Juniorinnen und mindestens der 5. Platz für die Junioren.
Am 6. August konnte es
losgehen: während drei Wettkampftagen und insgesamt je vier Durchgängen auf
Eternit und Filz ging es hauptsächlich um die Mannschaftswertung und den
Weltmeistertitel. Mit der gleichzeitig geführten Einzelwertung wurden die 16
Finalistinnen und 32 Finalisten für den letzten Wettkampftag erkoren.
Die Schweizer starteten
passabel, mit ähnlichen Ergebnissen wie im Training. Es zeigte sich aber, dass
auch viele Spieler anderer Nationen sich schwer taten, und zwar sowohl mit der
eher einfach eingeschätzten Filzunterlage als auch mit dem sehr anspruchsvollen
Eternitparcours.
So konnten die Schweizer
Girls den ersten Turniertag hinter den Deutschen und den Tschechinnen auf dem angestrebten
3. Rang beenden; die Boys lagen hinter den punktgleich führenden Deutschen und
Schweden, den Tschechen, Österreichern und Italienern auf dem 6. Zwischenrang.
Die Startrunde am 2.
Turniertag missglückte den Schweizerinnen, sie mussten erst einen und mit dem
nächsten Durchgang gar einen weiteren Rang preisgeben. Schliesslich fingen sie
sich wieder und eroberten mit der 3. Runde an diesem Tag wenigstens den 4.
Zwischenrang zurück.
Die Junioren spielten
weiterhin sehr verhalten und fehlerhaft, nur gerade 2 Spieler (Kai Lödding und Roger Wicki) vermochten ihr Team mit recht
guten Resultaten zu stützen. Das Team beendete den 2. Wettkampftag immer noch
auf dem 6. Zwischenrang.
Am 3. und letzten
Teamwettkampftag wurde nur noch je eine Passe (F+E) absolviert; ob die reichen
würden, das angestrebte Ziel der Schweizer zu erreichen?
Die Girls kämpften sehr gut,
es gelang ihnen eine gute Filzrunde, aber leider nur ein mittelmässiges
Eternitergebnis; damit waren die immer stärker aufspielenden Schwedinnen weder
einzuholen noch zu übertrumpfen! So beendeten unsere Juniorinnen auch diese WM
wie schon so oft auf dem undankbaren 4. Schlussrang.
Um den begehrten
Weltmeistertitel bei den Girls musste gar ein Stechen zwischen dem deutschen
und dem tschechischen Team entscheiden; dieses fiel zu Gunsten der Tschechinnen
aus, welche Gold gewinnen. Silber geht an die Deutschen und Bronze an die
Schwedinnen.
Die Schweizer Junioren gaben ebenfalls
nicht auf und vor allem dank den beiden Topergebnissen auf dem letzten
Filzdurchgang – wieder gespielt von Kai (28) und Roger (27) – vermochten sie
die Italiener gerade noch abzufangen und lagen am Ende zwar punktgleich mit
diesen, aber dank der geringeren Passendifferenz vor ihnen auf dem guten
5. Schlussrang! Ziel erreicht!
Gold und damit der Weltmeistertitel
geht an das überragende deutsche Juniorenteam, Silber an die Schweden und
Bronze an die Tschechen.
Für das Finale vom Samstag
qualifizierten sich dank ihren guten Rängen in der Einzelwertung Bettina Bürki (10.), Maja Wicki (12.) und Sabrina Bürki (15.); bei den Jungs Kai Lödding
(9.) und Roger Wicki (14.).
Das Finale wird seit letztem
Jahr im Cupsystem durchgeführt (mit Bahnengewinn, immer zwei SpielerInnen direkt gegeneinander), und zwar pro
„Doppelrunde“ nur noch je auf den 9 schwersten Eternit- und den 9 leichtesten
Filzbahnen. Diese wurden während der ersten drei Turniertage statistisch
ermittelt. Mit diesem System ist es theoretisch möglich, dass der/die
letztplatzierte FinalistIn am Schluss noch WeltmeisterIn werden kann.
Kai Lödding
gewann sein Duell im 16telfinal gegen den Italiener Lorenzo Ciompi
klar und stand damit im 8telfinal; Roger Wicki unterlag leider dem Tschechen
Pavel Soucek ganz knapp.
Nach dem 8telfinal war dann
aber auch für Kai das Turnier zu Ende, er verlor gegen Simon Schatz aus
Österreich.
Ebenfalls im 8telfinal schied
Maja Wicki gegen die Tschechin Veronika Drobohlavova
aus; Sabrina Bürki hingegen entschied ihr Duell gegen
die Schwedin Frida Elmdahl zu ihren Gunsten, ebenso
wie ihre Schwester Bettina gegen die Österreicherin Lara Jehle.
Und nun kam es nicht nur zum
Schweizer-, sondern gar zum Schwesternduell, Sabrina gegen Bettina Bürki! Sicherlich eine sehr spezielle Situation an einer
WM, welche jedoch den kleinen Trost lieferte – zu wissen, dass eine von beiden
sicher im Halbfinale stehen würde!
Die beiden Schwestern machten
es sich nicht leicht, beide machten vorerst an den gleichen Bahnen die Asse und
die Fehler, erst in der zweiten Hälfte des Durchgangs ging Sabrina erst mit
einem, später noch mit einem zweiten Punkt in Führung, welche Bettina nicht
mehr wett zu machen vermochte. Sie wurde am Ende Siebte, was ihr noch ein
Diplom bescherte.
Im Halbfinale traf Sabrina
schliesslich auf die Österreicherin Jennifer Helm, welche offenbar die
stärkeren Nerven hatte als Sabrina; sie verlor zwar dieses Duell, konnte aber
noch das Spiel um Patz drei und vier bestreiten – gegen Simona Handlova aus Tschechien.
Dieses Spiel begann für
Sabrina sehr erfreulich, schon nach wenigen Bahnen lag sie mit 2:0 in Führung.
Dann aber schlichen sich einige Fehler ein, welche die gewohnt stark spielende
Tschechin „kaltblütig“ nutzte und ihrerseits die Führung übernahm. Diese gab
sie bis zum Schluss nicht mehr preis. Sabrina musste sich Wohl oder Übel noch
einmal mit Rang 4 zufrieden geben. Für sie persönlich ist dies jedoch ein
Rekord an einer internationalen Meisterschaft – ein guter Diplomrang in ihrem
letzten Juniorinnenjahr.
Die neue Weltmeisterin und
Goldmedaillengewinnerin heisst Karin Heschl und kommt
aus Österreich; sie bezwingt im Finale ihre Teamkameradin Jennifer Helm, welche
Silber gewinnt; Bronze geht an Sabrinas Kontrahentin Simona Handlova.
Neuer Weltmeister und
Goldmedaillengewinner bei den Junioren wird Simon Schatz aus Österreich
(welcher notabene Kai Lödding aus dem Turnier
geworfen hatte), vor Filiph Svensson
aus Schweden (Silber) und Max Krämer aus Deutschland (Bronze).
Autorin: Esther Wicki
Rangliste
Girls Team Boys
Team
1. Tschechien 720 1.
Deutschland 1350
2. Deutschland 720 2.
Schweden 1376
3. Schweden 742 3.
Tschechien 1412
4. Schweiz 749 5.
Schweiz 1521
Girls Einzel Boys
Einzel
1. Karin Heschl (A)
1. Simon Schatz (A)
2. Jennifer
Helm (A)
2. Filiph Svensson (Swe)
3. Simona Handlova (Cz) 3.
Max Krämer (De)
4. Sabrina Bürki (CH)
7. Bettina Bürki (CH)
9. Kai Lödding (CH)
9. Maja Wicki (CH) 17.
Roger Wicki (CH)
20. Melanie Huber (CH) 39.
Nikolai Bhend (CH)
55.
Kevin Zutter (CH)
57.
Johan Duriaux (CH)
65.
Marc Frauenfelder (CH)
66.
Ronny Huber (CH)